Urkunde  zur Einweihung des Ehrenmals

"+ Im Namen der allerheiligsten und ungeteilten Dreifaltigkeit Gottes, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, Amen.

Wir geben allen, welche diese Urkunde jemals lesen oder hören, wie sie vorgelesen wird, hiermit bekannt, daß wir heute, am Sonntag, dem 03. Juni 1951, dem Feste des heiligsten Herzens Jesu, dem Patronatsfeste unserer Kirche, Im Jahre 1951 nach der gnadenreichen Geburt unseres Herrn und Heilandes Jesu Christus, wo das große Jubeljahr 1950 auf die ganze Welt ausgedehnt ist und wir in unserer Heimat  den Jubiläumsablaß gewinnen können, den Schlußstein zu dieser Kriegerehrung gesetzt und dieselbe geweiht haben. Es ist die Zeit, da unser glorreich regierender Heiliger Vater Papst Pius XII. die heilige Kirche Gottes im 13. Jahre seines Pontifikates glückhaft leitet, Dr. Lorenz Jäger Erzbischof von Paderborn und Pfarrer Bernhard Jeken in Hövelhof Dechant unseres Dekanates Delbrück und Pfarrvikar Dr. Wilhelm Tack Seelsorger unserer Kirchengemeinde Hövelriege ist. Es ist die Zeit, wo Deutschland in zwei Teile zerrissen ist und die Bundesrepublik Westdeutschland von Professor Dr. Theodor Heuss als Bundespräsident und Dr. Konrad Adenauer geleitet wird, wo das Land Nordrhein-Westfalen verwaltet wird von dem Ministerpräsidenten Karl Arnold und an der Spitze der Gemeinde Hövelhof, in deren Bereich die Kirchengemeinde Hövelriege liegt, Wilhelm Bee als Bürgermeister steht.

Zum dauernden Andenken halten wir die Entstehung der Kriegerehrung in dieser Urkunde fest.

Die Anregung ging aus von der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Hövelhof, Bezirk Hövelriege, unter ihrem Leiter Stefan Schulmeister, der die Seele des ganzen Unternehmens war. Der Ortsgeistliche regte die Errichtung auf dem Friedhof unter Verwendung des alten Friedhofskreuzes an. Die Schützenbrüder führten mit gutem Erfolg eine Sammlung von Geld und Eichenholz durch. Mauerer opferten einen Teil ihres Lohnes, Gespannbesitzer verrichteten kostenlos Fahr-Dienste. Viele Schützen und andere Gemeindemitglieder halfen bei der Platzgestaltung. Die Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermißten schnitzten Franz Sieweke und Georg Nachtwey, beide in Hövelriege. So wurde das Werk im Mai 1951 errichtet. Der Entwurf stammt von dem Architekten Alfons Boklage, Diözesanbaumeister des Bistums Münster, die Maurerarbeiten machte Josef Hölscher aus Hövelhof, die Zimmerarbeiten Albert Gellermann aus Hövelriege.

Möge diese Kriegerehrung, die nunmehr die kirchliche Weihe erhält, eine Stätte frommen Gedenkens an die Opfer des Krieges und eine Stätte des Trostes für die Angehörigen sein. Mit diesem Wunsche haben wir diese Urkunde ausgestellt und bei der Feier selbst unterschrieben.

Für die Kirchengemeinde Hövelriege: Pfarrvikar Dr. Wilhelm Tack.

Für die Schützenbruderschaft, Bezirk Hövelriege: Stefan Schulmeister."