Das Ehrenmal auf dem Waldfriedhof | ||
1951 Die Hövelrieger Schützen entschließen sich für den Bau eines Ehrenmales. In einer Schützenmesse am 21. Januar 1951 wurde gesammelt. Die Kollekte sollte der Grundstock zum Bau eines Ehrenmales werden, den die Schützen angeregt hatten. Ihr Gedanke verwirklichte sich schneller als erwartet. Bereits bis Mai 1951 hatte die Kompanie unter ihrem Kompaniechef Stefan Schulmeister das Krieger-Ehrenmal im Rohbau fertiggestellt. Den Entwurf hatte nach den genauen Angaben des Pfarrvikars der Diözesanbaumeister von Münster, Architekt Alfons Boklage, kostenlos angefertigt. Das Ehrenmal wurde erbaut auf einem Gelände, das sich unmittelbar an die nordöstliche Schmalseite des Friedhofes anschließt; denn es bestand seit langem der Plan, den Friedhof nach hier zu erweitern. Da die Verhandlungen über den Erwerb des Grundstückes, das dem Bauer Liemke gehörte, nicht so schnell zu Ende geführt werden konnte, wie das Ehrenmal errichtet wurde, schenkte der Bauer Liemke einstweilen 100 qm von dem zur Friedhofserweiterung in Aussicht genommenen Gelände, damit der Bau von vornherein auf kircheneigenem Grund errichtet werden konnte. Den Ort für den Bau hatte der Pfarrvikar so ausgesucht, daß sich vor dem Ehrenmal ein sehr großer freier Platz gestalten ließ, auf dem künftig die Allerseelenfeiern der Gemeinde stattfinden konnten. Später, nach der Erweiterung des Friedhofes könnte hier auch die Einsegnung der Toten vorgenommen werden. Bei strahlendem Sonnenschein fand am 3. Juni 1951 am Patronatsfest die Einweihung des Ehrenmals statt. Schon das Levitenhochamt, zelebriert von Caritasdirektor Dr. Dietrich, unter Assistenz vom Pfarrvikar und Bibliotheksdirektor Dr. Honselmann, stand im Zeichen der Einweihung des Ehrenmals. Die Hubertus-Schützenbruderschaft und besonders die Kompanie Hövelriege nahmen mit ihrer Fahne am Gottesdienst teil, desgleichen eine Abordnung der Schützenbruderschaft Stukenbrock-Senne; es wurden insgesamt 364 Schützen gezählt. Nach dem Gottesdienst bewegte sich ein langer Zug unter den Klängen feierlicher Trauermusik zum stimmungsvollen Waldfriedhof. Während die Kapelle gedämpft das Lied vom "Guten Kameraden" spielte, wurde das Denkmal enthüllt. Dechant Pfarrer Jeken aus Hövelhof würdigte in seiner Ansprache den Sinn des Opfertodes der Gefallenen und knüpfte daran die Mahnung, die toten Helden im Gebet und im Gedenken nicht zu vergessen. Der Pfarrvikar übernahm dann das Ehrenmal in den Besitz der Kirchengemeinde Hövelriege. Dazu verlas er eine auf Pergament verfaßte Urkunde. Die Urkunde wurde dann von zwei Maurern in zünftiger Tracht in das Mauerwerk eingefügt. Nach drei Hammerschlägen des Pfarrvikars folgten drei Hammerschläge von Schützenbruder Stefan Schulmeister als Vertreter der Rieger Schützen. Darauf dankte der Pfarrvikar allen, die zum Gelingen dieses schönen Werkes durch Spenden und Mitarbeit beigetragen haben, sowie dem Besitzer des Grundstückes, der den Platz, auf dem das Ehrenmal errichtet wurde, der Kirchengemeinde zum Geschenk machte. Dechant Jeken nahm dann die Kirchliche Einweihung vor und der Pfarrvikar verlas die Namen aller Gefallenen und Vermißten. Für jeden Gefallenen wurde eine Kerze angezündet. Vertreter der Schützenbruderschaft und des Kirchenvorstandes legten Kränze nieder. (Beim näheren Betrachten des Kreuzes am Ehrenmal stellt man fest, dass die seitliche Wunde von Christus sich auf der linken Seite befindet. Dies ist kein Irrtum des Künstlers, sondern nur eine andere Darstellung, denn schon in der Schrift steht geschrieben, dass die Lanze den Körper durchbohrte. Somit gibt es eine Eintritts- und eine Austrittswunde. Es wird daher wahlweise von den Künstlern die linke oder die rechte Wunde gezeigt.) Das Ehrenmal paßt sich in seiner Weise dem Waldfriedhof an. Das Mauerwerk aus wuchtigen Tudorfer Bruchsteinen gleicht dem der Kirche. Das Dach wird von mächtigen behauenen Eichenbalken getragen, die beiden Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermißten in erhabener Schrift werden von den Armen des Friedhofskreuzes überspannt. Die Kirchengemeinde freut sich, eine solche Gedenkstätte zu besitzen: |
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"Den Gefallenen zur Ehr;
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In jedem Jahr, und zwar an dem Sonntag nach dem Vogelschießen, wird an dem Ehrenmal, zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten, ein Kranz niedergelegt. Ferner sieht es unsere Kompanie als eine weitere Verpflichtung an, den Kirchplatz und den Waldfriedhof zu pflegen und in Ordnung zu halten. Dazu werden zweimal im Jahr Schützenbrüder zusammengerufen, die diese Arbeiten unter Anleitung von Eberhard Knittel erledigen. Eberhard Knittel stellte nach fast 40-jährigem Dienst im Bereich der Ehrenmalpflege seinen Dienst aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 2003 zur Verfügung. Als Nachfolger für diesen Dienst konnten Martin Wecker und Ralf Wiethoff gewonnen werden. |
UNSERE GEFALLENEN 1941 Alois
Schier, 30 Jahre Josef
Pöppelbaum, 26 Jahre Josef Relard,
24 Jahre Franz
Schier, 25 Jahre Heinrich
Brüggemeyer, 24 Jahre Josef
Jostwerner, 22 Jahre 1942 Johannes
Kleinekorte, 20 Jahre Paul
Hanhardt, 21 Jahre Josef
Lummer, 29 Jahre Klemens
Wiethoff, 27 Jahre Heinrich
Jostwerner, 29 Jahre Franz
Hermneuwöhner, 32 Jahre Heinrich
Henkemeyer, 21 Jahre Karl
Brüggemeyer, 32 Jahre 1943 Ferdinand
Dirkschnieder, 30 Jahre Ferdinand
Brockpähler, 20 Jahre Alois
Fromme, 32 Jahre Alois
Krogmeier, 32 Jahre Wilhelm
Pöppelbaum, 20 Jahre 1944 Johannes
Bröckling, 30 Jahre Bernhard
Arens, 23 Jahre |
Kriegsopfer der Jahre 1941 bis 1946
Des Bruders Angesicht Es lag schon lang ein Toter vor unserem Drahtverhau, die Sonne glühte, ihn kühlte Wind und Tau. Ich sah ihm alle Tage in sein Gesicht hinein, und immer fühlte ich´s fester. Der muß mein Bruder sein! Den sah ich alle Stunden, wie er so vor mir lag, und hörte seine Stimme aus frohem Friedenstag. Oft in der Nacht ein Weinen, das aus dem Schlaf mich trieb; Mein Bruder, lieber Bruder - hast du mich nicht mehr lieb? Bis ich, trotz allen Kugeln, zur Nacht ich mich ihm genaht und ihn geholt -. Begraben. Ein fremder Kamerad. Es irrten meine Augen. Mein Herz, du irrtest nicht: Es hat ein jeder Toter des Bruders Angesicht! Heinrich Lersch |
ZUM EHRENDEN GEDENKEN 1944 Johannes
Pollmeier, 35 Jahre Franz
Jostwerner, 32 Jahre Heinrich
Tienenkamp, 22 Jahre Heinrich
Engelns, 23 Jahre Georg
Bröckling, 36 Jahre Heinrich
Schelps, 37 Jahre Stanislaus
Spichalla, 39 Jahre Heinrich
Kuhlenkamp Franz Fligg,
20 Jahre Herbert
Klapper, 30 Jahre 1945 Heinrich
Kroll, 26 Jahre Johannes
Wiethoff, 31 Jahre Theodor
Jostwerner, 28 Jahre Hubert
Pollkläsener, 19 Jahre Albert
Wiethoff, 25 Jahre Johannes
Brink, 36 Jahre Julius
Breiler, 30 Jahre 1946 Wilhelm
Beyer, 42 Jahre Vermißt im Osten Josef Brink Paul Brökelmann Heinrich Gerkens Konrad Gerkens Josef Möller Heinrich Presto Phillip Schier Heinrich
Schier |
Franz Sieweke hat in den Holztafeln am Ehrenmal alle Namen geschnitzt die vom Krieg nicht Heim gekommen sind. Dieses Foto wurde von Karl-Heinz Ilsen zur Verfügung gestellt. |